112.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

Sommerpause am Arbeitsmarkt – üblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Agentur für Arbeit

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 112.000 auf 2,661 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vormonat Juni stieg die Zahl der Arbeitslosen um 47.000, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Hauptursache für den Anstieg von Juni auf Juli sei die vorübergehende Sucharbeitslosigkeit junger Menschen. Sie beenden in den Sommermonaten ihre betriebliche oder schulische Ausbildung und suchen anschließend eine Stelle. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 7.000 abgenommen. „Der Arbeitsmarkt hat sich im Juli gut entwickelt“, sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-J. Weise. „Mit der einsetzenden Sommerpause ist die Zahl der arbeitslosen Menschen angestiegen, saisonbereinigt gab es aber einen Rückgang.“

Der Arbeitsmarkt im Juli 2016 im Agenturbezirk Bad Hersfeld-Fulda

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda (Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Landkreis Fulda) jahreszeitüblich angestiegen. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 224 Personen auf 6.373 zu (+3,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist zur Jahresmitte üblich. Maßgebend dafür waren Arbeitslosmeldungen von jugendlichen Schulabgängern ohne Ausbildungsplatz und jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die vom Betrieb nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden konnten. Hinzu kam der Halbjahreswechsel im Angestelltenbereich“, kommentiert Lisa Moises, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, die aktuellen Zahlen. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die registrierte Arbeitslosigkeit um 542 Personen bzw. 7,8 Prozent gesunken.

Keine Überraschung in Hessen

Der hessische Arbeitsmarkt hielt für den Monat Juli keine großen Überraschungen bereit. Saisonüblich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in Hessen an. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf den Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit zurückzuführen. Schul- und Ausbildungsende sowie das Quartalsende bestimmen in jedem Juli maßgeblich die Entwicklung auf dem hessischen Arbeitsmarkt. Erfahrungsgemäß entspannt sich dieses typische Sommer-Phänomen ab September wieder und die Arbeitslosenzahlen sinken. Ein weiterer Anstieg der Arbeitslosen wird ebenfalls für den Ferienmonat August erwartet. Die Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge wirkt sich bislang nicht maßgeblich auf die Arbeitslosenzahlen aus. Zum Stichtag waren rund 8.200 Flüchtlinge in Hessen als arbeitslos registriert, als arbeitsuchend zählten 17.200 Menschen. „Viele der im letzten und diesem Jahr geflüchteten Menschen sind noch nicht bei den Agenturen oder Jobcentern angekommen, sondern befinden sich in den Anerkennungsverfahren. Wir gehen davon aus, dass sich Ihre Zahl steigern wird und somit im nächsten Jahr ein Anstieg der Arbeitslosenzahl in Hessen zu erwarten ist. Der Arbeitsmarkt ist derzeit stabil und aufnahmefähig, und die Stellenmeldungen deuten auf einen konstanten Bedarf nach qualifizierten Beschäftigten hin.“, so Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. Der Tatsache, dass nach Ausbildungsende viele junge Menschen nach einer Anschlussbeschäftigung suchen, sieht Martin unkritisch entgegen: „Einige Betriebe bilden über Bedarf aus, in anderen Fällen hat man festgestellt, dass der Auszubildende nicht zum Betrieb passt. Ich sehe jedoch angesichts des guten Stellenbestandes und des konstanten Beschäftigungswachstums in Hessen keine Schwierigkeiten, die derzeit arbeitslosen, ausgebildeten jungen Menschen wieder schnell auf eine neue Stelle zu bringen. Das erfolgreiche Ende der Ausbildung wird sich bei allen über kurz oder lang auszahlen“. +++ fuldainfo