11.192 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt nur leicht

Studie: Corona-Schnelltests erkennen nur 70 Prozent positiver Fälle

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Sonntagmorgen 11.192 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 8,7 Prozent oder 1.065 Fälle weniger als am Sonntagmorgen vor einer Woche, als 12.257 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Damit ist der Rückgang etwas geringer als im Durchschnitt der letzten Tage, auch die 7-Tage-Inzidenz sank nach RKI-Berechnung nur leicht von 90,9 auf 90,2. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 237.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 37.800 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 399 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 5.075 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 725 Todesfällen pro Tag. Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 718 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Sonntagmorgen 4.341 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Samstagmittag waren es 4.352.

Studie: Corona-Schnelltests erkennen nur 70 Prozent positiver Fälle

Die bayerische Landesregierung lässt die Sicherheit von Corona-Schnelltests prüfen. „Im Landkreis Wunsiedel in Franken wurde im Rahmen eines Pilotprojektes eine Vergleichsstudie mit aktuell insgesamt 968 Probanden auf die Erkennung von Sars-CoV-2 durchgeführt“, heißt es in der vorläufigen Auswertung, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Verglichen wurde demnach der Roche-Schnelltest mit dem sogenannten Goldstandard, dem PCR-Test. Das Ergebnis: Bewerte man die Ergebnisse dieses Pilotprojekts in gleichem Maße, wie dies in der Studie des Herstellers erfolgte, so ergebe sich für den Antigen-Schnelltest eine Sensitivität von 70,21 und eine Spezifität von 99,77 Prozent. „Dies bedeutet, dass 29,79 Prozent aller SARS-CoV-2 positiven Individuen nicht vom Antigen-Schnelltest als positiv klassifiziert und damit fälschlich als negativ erachtet werden.“ Die Ergebnisse sind brisant, weil Anfang der Woche bekannt wurde, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darüber nachdenkt, Schnelltests auch für den Privatbereich zuzulassen. Bayerns Gesundheitsministerium teilte der Zeitung mit: „Die Evaluation der Tests im Landkreis Wunsiedel ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Das Pilotprojekt läuft nach wie vor. Wir möchten die Ergebnisse nicht vor Abschluss des Projekts kommentieren.“ Der Staatsregierung sei allerdings bekannt, dass die Sensitivität der Antigen-Schnelltests teilweise hinter der von PCR-Tests zurückbleibt. Der Einsatz von Antigen-Schnelltests werde daher überwiegend dort befürwortet, wo sonst keine Tests stattfinden würden, um zusätzliche Sicherheit zu schaffen. „Die aktuell verfügbaren Schnelltests sind für die Anwendung im Privatbereich nicht geeignet, weil sie durch eingewiesene Personen durchgeführt werden müssen“, teilte ein Ministeriumssprecher mit.

Spahn offen für Impfstoffe aus Russland und China

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist offen dafür, Impfstoffe aus Russland und China auch in Deutschland einzusetzen. Dagegen spreche nichts, sagte Spahn der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Entscheidend sei eine reguläre Zulassung nach europäischem Recht. „Wenn ein Impfstoff sicher und wirksam ist, egal in welchem Land er hergestellt wurde, dann kann er bei der Bewältigung der Pandemie natürlich helfen“, so der CDU-Politiker. Für den russischen Impfstoff „Sputnik V“ ist bereits eine Zulassung bei der europäischen Arzneimittelagentur EMA beantragt worden. +++