Der Landkreis Fulda und seine 23 kreisangehörigen Städte und Gemeinden bündeln ihre Kräfte im Bereich Krisenvorsorge und Krisenmanagement. Für diese interkommunale Zusammenarbeit erhielt der Landkreis nun eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 100.000 Euro. Innenstaatssekretär Martin Rößler überreichte den Förderbescheid an Landrat Bernd Woide und den Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt im Rahmen eines Termins in der Kreisverwaltung Fulda.
Die Förderung stammt aus dem Programm zur Stärkung der Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) und dient dem Aufbau eines zentralen Krisenmanagements. Bereits seit Juli 2024 arbeiten der Landkreis Fulda und seine Kommunen gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Krisenvorsorge. Ziel ist es, mittel- bis langfristig die Krisenresilienz der gesamten Region zu stärken.
„Die Zeiten sind krisenhafter als noch vor ein paar Jahren“, erklärte Rößler in seiner Ansprache. Extreme Wetterereignisse, die Corona-Pandemie und der anhaltende Krieg in der Ukraine hätten gezeigt, wie wichtig es sei, auf unterschiedlichste Krisenszenarien vorbereitet zu sein. „Hessen hat in den letzten Jahren bereits rund 100 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investiert“, so Rößler weiter. Dennoch seien die Kommunen als erste Ebene im Krisenfall besonders gefordert.
Die neue Zusammenarbeit im Landkreis Fulda gilt als vorbildlich. Eine zentrale Koordinierungsstelle beim Landkreis übernimmt künftig die Entwicklung von Plänen, Strukturen und Maßnahmen, die im Krisen- und Katastrophenfall greifen sollen. Dazu gehört unter anderem der Aufbau sogenannter „Besonderer Aufbauorganisationen“ sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für Selbstschutzmaßnahmen. Auch Schulungen und Fortbildungen für Behörden und Unternehmen stehen auf dem Programm.
„Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“, betonte Rößler. Die enge Kooperation in Fulda stelle sicher, dass im Ernstfall alle Kommunen schnell und effizient reagieren könnten. Neben dem Zugewinn an Sicherheit verspricht sich der Landkreis von der Zusammenarbeit auch finanzielle Vorteile: Die jährliche Einsparung bei den Personalkosten gegenüber einer Einzelwahrnehmung durch jede Kommune beläuft sich auf rund 217.000 Euro – ein Effizienzgewinn von mehr als 60 Prozent.
„In der Hoffnung, dass die neuen Strukturen möglichst selten zum Einsatz kommen, wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg bei der weiteren Zusammenarbeit“, sagte Rößler abschließend.
Die Verantwortlichen im Landkreis Fulda sehen in dem Modell eine nachhaltige Lösung, um den wachsenden Herausforderungen im Bereich Krisenmanagement gerecht zu werden. +++

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