
Wer sich heute ein neues Premium-Smartphone gönnen möchte, muss dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor zehn Jahren. Laut einer aktuellen Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox sind die Preise für Spitzenmodelle der großen Smartphone-Hersteller seit 2015 um satte 71 Prozent gestiegen – das ist fast neunmal so stark wie bei Einsteiger- und Basismodellen.
Premium-Modelle werden immer teurer – und immer mehr
2015 hatten die vier führenden Smartphone-Hersteller – Apple, Samsung, Huawei und Xiaomi – zusammen gerade einmal sieben Highend-Modelle im Angebot. Heute sind es ganze 41. Gerade im Premium-Segment hat die Modellvielfalt massiv zugenommen. Dabei hat sich auch der Preisunterschied zwischen günstigen und teuren Modellen drastisch vergrößert – teils sogar vervierfacht. Das derzeit teuerste Gerät auf dem Markt ist das faltbare Samsung Galaxy Z Fold 6 – mit einem stolzen Preis von 2.359 Euro. Für fast drei Viertel aller Premium-Modelle der großen Anbieter muss mittlerweile ein vierstelliger Betrag gezahlt werden.
Mehr Technik, mehr Marketing – mehr Preis
„In den Premiummodellen steckt nicht nur mehr Technik, sondern auch mehr Marketing“, erklärt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. Deutschland sei für Smartphone-Hersteller ein äußerst lukrativer Markt – entsprechend hoch seien die Marketingbudgets. Das treibe die Preise zusätzlich nach oben. Besonders teuer werden Geräte, wenn viel Speicherplatz gefragt ist. Während 2015 bei 128 Gigabyte (GB) noch Schluss war, ist dieser Speicher heute selbst bei günstigen Einsteigergeräten Standard. Spitzenmodelle bieten mittlerweile bis zu einem Terabyte (TB) Speicher.
Speicher als Kundenfalle
Vor allem Apple habe früh erkannt, wie stark sich Kunden über den Speicherplatz ans eigene System binden lassen. Wer auf Cloudspeicher wie iCloud oder Google One setzt, bleibt oft langfristig beim selben Anbieter – ein Wechsel zu einem anderen Betriebssystem wird damit unattraktiver. Allerdings: Die Erweiterung des Speichers über die Cloud ist oft günstiger als ein Smartphone-Upgrade. So gibt es 200 GB Cloud-Speicher schon ab 2,99 Euro im Monat, zwei Terabyte für 9,99 Euro. Einige Mobilfunkanbieter wie O2 locken sogar mit unbegrenztem Cloudspeicher für 2,99 Euro monatlich.
Spartipps: Alternativen abseits der großen Marken
Wer nicht bereit ist, für ein neues Smartphone tief in die Tasche zu greifen, findet bei weniger bekannten Herstellern wie Oppo oder Vivo oft preiswerte Alternativen mit guter Ausstattung. Ein weiterer Spartipp: Geduld. Wer nicht sofort beim Marktstart zugreift, kann ein Wunschgerät später oft deutlich günstiger gebraucht erwerben. Zudem rät Verivox-Experte Schamberg davon ab, Smartphone und Mobilfunktarif in einem Vertrag zu kombinieren. „Das ist in der Regel die teuerste Variante“, so Schamberg. Häufig seien die Tarife überdimensioniert und damit unnötig teuer. Deutlich günstiger seien individuell gewählte Tarife über Online-Tarifberater – hier seien Ersparnisse von über 50 Prozent möglich, ohne auf nennenswerte Qualität verzichten zu müssen. +++
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