Vertreter der „AG A66 Kerzell“ in Berlin

Berlin. Vier Vertreter der Aktionsgemeinschaft „A66 Kerzell“ haben dei Kontakte zur SPD-Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel genutzt um ihre Probleme mit der Lärmbelästigung an höchst kompetenter Stelle in Berlin zu schildern. Neben Kömpel nahmen sich die beiden Bundestagsabgeordneten Martin Burkert und Annette Sawade für die AG-Mitglieder Zeit. Burkert ist seit dieser Legislaturperiode Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, Sawade im Ausschuss zuständig für Lärmschutz. Auch Birgit Kömpel gehört dem Verkehrsausschuss an. Sie ist dort für Verkehrssicherheit zuständig.

Reiner Seifert, Winfried Weß, Engelbert Hasenauer und Egon Diegelmann erklärten im großen Sitzungszimmer des Verkehrsausschusses im Paul-Löbe-Haus, wo die Kerzeller Anwohner der A66 der Schuh drückt. Ihrer Meinung nach reicht der Schallschutz entlang der A66 nicht aus. Sie fordern eine Verlängerung des Schutzes auf einer Strecke von etwa 250 Metern. „Nachdem die B40 stillgelegt wurde, steht nun der Abriss der Brücken an. Diese haben die Kerzeller vor dem Lärm der A66 geschützt. So kommen nun immense Probleme auf einen großen Teil unseres Ortes zu“, so AG-Chef Reiner Seifert. Und weiterhin werden die Kerzeller auch vom Lärm der Bahnstrecke Fulda-Frankfurt stark in Mitleidenschaft gezogen. Anhand von Fotographien, Zeichnungen und Plänen machten die AG-Mitglieder den Bundespolitikern die schwierige Lage Kerzells deutlich.

Die Verkehrspolitiker nahmen die Sorgen der Kerzeller sehr ernst. „Für die Erweiterung des Lärmschutzes muss leider ein neues Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden“, erklärte Birgit Kömpel. Martin Burkert ergänzte: „Weil kein Planungsrecht vorliegt, können wir keine Mittel aus dem Konjunkturprogramm ausschöpfen.“ Doch die Kerzeller sollten nicht entmutigt wieder nach Hause fahren. „Laden Sie die Schallschutzbeauftragte der Bahn AG nach Kerzell ein, leiern Sie in ihrer Gemeinde die Einleitung des Planverfahrens ein“, so die Abgeordneten. Annette Sawade brachte gar ein Pilot-Projekt mit Mini-Gabionen (Steinkörbe zum Schutz vor Lärm) ins Spiel. Die AG-Vertreter, die nach der Anhörung noch eine kleine Führung Birgit Kömpels durch die wichtigsten Orte im Reichstag genossen. So erklärte Winfried Weß: „Vor unserer Reise nach Berlin war ich nicht sehr optimistisch, dass wir vor Ort etwas erreichen können. Jetzt bin ich aber guter Dinge, dass uns geholfen werden kann.“ +++ fuldainfo