Schienennetz: Bahn investiert in Hessen bis 2019 1,8 Milliarden Euro

Frankfurt am Main. Die Deutsche Bahn in Frankfurt einige Maßnahmen vorgestellt, die bis 2019 für die Instandhaltung und Modernisierung des bestehenden Schienennetzes in Hessen geplant und teilweise auch schon begonnen sind. 1,8 Milliarden Euro stehen nach aktueller Planung in den nächsten fünf Jahren für die Modernisierung und Erneuerung von Stellwerken, Brücken, Tunnel, Gleisen, Weichen, Bahnhöfen und für das Bahnstromnetz zur Verfügung. Allein in 2015 stehen über 350 Millionen Euro bereit, mit denen die Bahn unter anderem rund 310 Kilometer Schienen, 120 Weichen und elf Brücken erneuert und zwei elektronische Stellwerke baut. Für zahlreiche Bahnhöfe sind Modernisierungsmaßnahmen vorgesehen. Für die Energieversorgung wird mit dem Bau von zwei neuen Unterwerken und 18 neuen Trafostationen begonnen.

Die Mittel stammen aus der neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung, in der sich Bund und Bahn auf das größte Modernisierungsprogramm verständigt haben, das es je in der Infrastruktur gab. Insgesamt werden in den kommenden fünf Jahren 28 Milliarden Euro in die bestehende Infrastruktur in Deutschland fließen, das sind acht Milliarden Euro mehr als bisher. Damit startet auch in Hessen das größte Modernisierungsprogramm für eine leistungsstarke, nachhaltige und moderne Infrastruktur. Die Planungen sehen für den Oberbau in diesem Jahr unter anderem umfangreiche Gleiserneuerungen zwischen Fulda und Bad Hersfeld und zwischen Frankfurt-Raunheim und Frankfurt-Schwanheim vor. Rund sieben Millionen Euro werden hier investiert. Aufgrund dieser Baumaßnahmen kann es während der Bauarbeiten im Personenverkehr zu Verspätungen oder Umleitungen über andere Strecken kommen. Auf der südlichen Main-Weser-Bahn zwischen Butzbach und Niederwöllstadt beginnen die Gleiserneuerungen, einschließlich der Lärmschutzarbeiten in Bad Nauheim ab Januar 2016. Hier investiert die DB rund zwei Millionen Euro. Die Planungen für weitere Baumaßnahmen laufen.

Ebenfalls in diesem Jahr werden zwei der vier neuen elektronischen Stellwerke gebaut und in Betrieb genommen. Für rund 59 Millionen Euro entsteht in Friedberg ein elektronisches Stellwerk für den Streckenbereich Assenheim–Niederwöllstadt–Butzbach. Die Bauarbeiten von März bis Dezember haben keine verkehrlichen Auswirkungen auf den Personenverkehr. In Diez wird für rund 30 Millionen Euro das elektronische Stellwerk „Untere Lahn“ für den Streckenabschnitt Koblenz–Wetzlar gebaut. Während der Bauphase zwischen Juli und August kann es zum Ausfall von Zügen kommen. Hierfür ist Schienenersatzverkehr vorgesehen. Das in mehreren Bauphasen schon seit Dezember 2014 im Bau befindliche neue elektronische Stellwerk für den S-Bahn-Tunnel in Frankfurt wird bis Dezember 2018 fertiggestellt. Rund 90 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme. Für die Baumaßnahmen sind Totalsperrungen in den Sommerferien 2015 und in den Oster- und Sommerferien 2016 mit einem besonderen Betriebs- und Verkehrsprogramm notwendig. Das vierte neue elektronische Stellwerk entsteht in Haunetal für den Streckenabschnitt zwischen Bad Hersfeld und Burghaun und geht im Jahr 2018 in Betrieb. Die Investitionssumme beträgt rund 39 Millionen Euro.

Investitionen in Ingenieurbauwerke wie Eisenbahnüberführungen oder Stützwände sind ebenfalls vorgesehen. Die Planungen sehen in den nächsten Jahren unter anderem Brückenerneuerungen in Gelnhausen, Offenbach und Darmstadt vor. In 2017 ist eine Stützwand- und Dammsanierung zwischen Hochheim und Flörsheim für rund 24 Millionen Euro geplant und die Sanierung der Main-Neckar-Brücke in Frankfurt. Dazu gehören neben Sanierungsarbeiten an der Brücke Gleiserneuerungen in Frankfurt-Süd und Weichenerneuerungen an der Neckareinfahrt/Emser Brücke. Aufgrund der erforderlichen Totalsperrung während der Arbeiten an acht Wochenenden in der Zeit von Januar bis März 2017 wird es zu Fahrplanänderungen kommen. Für die zahlreichen Bahnhöfen in Hessen laufen ebenfalls die Planungen für die Modernisierungsmaßnahmen der nächsten Jahre. Sie beinhalten zum Beispiel den Bau von neuen Bahnsteigen, Bahnsteigdächern oder auch den Neubau von neuer Bahnsteigausstattung und Beleuchtung. Es sind unter anderem entlang der Main-Weser-Bahn die Bahnhöfe Borken, Friedberg und Wabern, auf der Niebelungen-Bahn Lorsch und Bürstadt und auf der Main-Neckar-Bahn Bickenbach, Darmstadt Nord, und Darmstadt Süd. Ein Bahnhofsprojekt auf der Kinzigtalbahn ist der Bahnhof Schlüchtern. In Frankfurt (Main) Hauptbahnhof und Frankfurt (Main) Süd stehen ebenfalls Bauarbeiten an, zum Beispiel Bahnsteigarbeiten.

Bei allen Baumaßnahmen ist es immer das oberste Ziel der Bahn, die Beeinträchtigungen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten. Um verschiedene Bauarbeiten an einem Streckenabschnitt gleichzeitig ausführen und so Anzahl und Dauer baubedingter Sperrungen auf ein Minimum zu reduzieren, ist deshalb ein gut abgestimmter Baufahrplan wichtig. Keine verkehrlichen Auswirkungen haben die Arbeiten an der Energie-Infrastruktur der DB. Über 840 Kilometer Bahnstromleitungen verfügt die Bahn in Hessen. Rund 42 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren für die Erneuerung des Bahnstromnetzes ausgegeben. Die Baumaßnahmen dienen zum langfristigen Erhalt der Versorgungssicherheit. Es werden 18 neue Trafostationen, die zur Versorgung von bahnbetrieblichen Anlagen erforderlich sind, mit Standorten in Frankfurt, Fulda, Hanau, Wetzlar, Darmstadt, Gießen, Friedberg, Hann-Münden, Mainz, Stromberg, Urmitz und Andernach gebaut und in Friedberg und in Frankfurt-Rödelheim entstehen zwei neue Unterwerke. Bei dem großen Bauvolumen in den kommenden Jahren lassen sich Einschränkungen aber nicht komplett vermeiden. Um sich rechtzeitig und umfassend über Bauarbeiten und Fahrplanänderungen informieren zu können, erhalten Bahnkunden bei den DB-Verkaufsstellen, am kostenlosen BahnBau-Telefon (0800 599 66 55), im Internet und an den DB-Automaten Auskünfte für ihre Reiseplanung. Ergänzend informiert „Max Maulwurf“, die Symbolfigur für das aktuelle Baugeschehen bei der DB, mit Plakaten, Broschüren, Anzeigen und Aushängen in den Bahnhöfen sowie im Zug. +++ fuldainfo