Kopfrechnen mit dem Weltmeister

Lauterbach. Die siebte Wurzel aus einer 27-stelligen Zahl ziehen – und zwar im Kopf – dauerte zwar eine Weile, aber das Ergebnis stimmte! Dr. Dr. Gert Mittring, der vor kurzem zum zehnten Mal Kopfrechenweltmeister geworden ist, jongliert mit Zahlen, bei denen selbst ein Taschenrechner schon mal seine Schwierigkeiten hat. Er war für einen Tag im Lauterbacher Mauszentrum zu Gast und zeigte 19 Jungen und Mädchen aus ganz Hessen, wie man komplizierte Rechenaufgaben ganz einfach im Kopf lösen kann. Die Kinder befinden sich gerade in der Ferienakademie der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) und haben sich außer mit Kopfrechnen auch mit Baustatik und Brückenbau beschäftigt.

Mittring erklärte den Neun- bis 13-Jährigen das Wurzelziehen: „Die dritte Wurzel aus 74088 könnt ihr in spätestens 30 Minuten im Kopf ziehen – dafür garantiere ich.“ Und er hatte Recht damit. Mit wenigen Vorübungen und ein paar hilfreichen Kniffen war das tatsächlich kein Problem. Angespornt von diesem schnellen Erfolg ging es dann natürlich weiter mit dem Wurzelziehen – diesmal aus einer sechsstelligen Zahl, was den Köpfen dann doch schon einiges mehr abverlangte. Eine weitere Disziplin war das Kalenderrechnen. „Wenn ihr das drauf habt, könnt ihr jedem ausrechnen, an welchem Wochentag er Geburtstag hat“, so Mittring. Und Lucas, 13 Jahre, führte das am Vormittag Gelernte kurzerhand vor: Mit ein paar Kritzeleien als Gedächtnisstütze kommt er in wenigen Sekunden zu dem Ergebnis, dass der 1. Dezember 1997 ein Montag war. Besonders toll fanden die Kinder natürlich die Goldmedaillen, die Mittring von der Olympiade in London mitgebracht hatte.

Lucas und einige der anderen hochbegabten Jungen und Mädchen im Klassenraum kennen sich schon aus vergangenen Jahren: Der Verein „ Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind“ organisiert seit 2002 einmal im Jahr die Ferienakademie. In diesem Jahr stand außer dem Tag mit Dr. Dr. Gert Mittring ein viertägiges Programm mit dem Titel „Brücken zwischen Himmel und Erde“ auf der Agenda, bei dem es um die Baustatik von Brücken ging. Dabei achtet der Verein darauf, dass die Kinder nicht nur „Futter für den Kopf“ erhalten, sondern auch andere Zutaten wie Natur, Lagerfeuer, Spielen und Ausflüge nicht zu kurz kommen. +++ fuldainfo