Handball-Trainer Baur traut deutscher Mannschaft Halbfinal-Einzug zu

Berlin. Markus Baur, Trainer des Schweizer Handball-Erstligisten Schaffhausen, traut der deutschen Mannschaft bei der Handball-WM in Katar den Einzug ins Halbfinale zu. „Entscheidend ist die Tagesform. Vom Handballerischen gesehen, haben wir den leichtesten Gegner“, sagte der 44-Jährige vor dem Viertelfinalspiel gegen die Gastgeber im Gespräch mit der „Rheinischen Post“. Baur hatte als Spielgestalter der deutschen Mannschaft maßgeblichen Anteil am Gewinn der WM 2007.

Überrascht ist Baur von der Konstanz, mit der sich die deutsche Mannschaft auf hohem Niveau präsentiere. „Man hat schon im Vorfeld gesehen, dass die Truppe passt und sich die Typen gegenseitig nach oben pushen. Jeder kennt seine Aufgabe und nimmt sie an. Das ist wichtig“, betonte Baur. Bundestrainer Dagur Sigurdsson sei ein wichtiger Faktor des Erfolgs. „Er strahlt eine große Ruhe aus. Jede Entscheidung, die er getroffen hat, ist aufgegangen. Die Spieler glauben ihm ja jetzt alles. Aber dieses Gefühl muss man sich erst erarbeiten“, sagte Baur. „Die Qualität spricht für uns.“ Aber selbst eine Niederlage im Viertelfinale gegen Katar würde aus Sicht von Baur den positiven Eindruck nicht zerstören. „Die Jungs können sich gar nicht mehr blamieren.“

Ex-Handball-Bundestrainer Brand hält Titelgewinn für realistisch

Der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand traut der deutschen Auswahl bei der Handball-WM in Katar den Titelgewinn zu. „Die Mannschaft spielt sensationell, da passt alles zusammen“, sagte der 62-Jährige der „Welt“. „In diesem Turnier ist alles möglich – auch der Titelgewinn.“ Brand, der mit dem deutschen Team die WM 2007 und die EM 2004 gewann, glaubt im Falle eines Erfolges, dass auch die Diskussionen um die fragwürdige Wildcard für Deutschland gestoppt wären. „Ich glaube, dass dann niemand mehr groß über die Wildcard reden würde. Wir als Deutscher Handballbund jedenfalls müssen uns da nichts vorwerfen lassen. Wir haben diese Chance gekriegt und nehmen sie jetzt wahr. Fertig.“ Brand lobte den Gastgeber Katar: „Das ist eine tolle WM. Die Hallen sind unfassbar modern, alle Teams sind in Fünf-Sterne-Hotels untergebracht, eine Geschichte, die im Handball eigentlich undenkbar ist.“ Alles sei top organisiert, „es gibt kurze Wege, weil alle Spiele in Doha stattfinden“. Wenn eine Mannschaft 20 Minuten nach dem Spiel schon wieder im Hotel sein und mit der Regeneration beginnen könne, sei das hilfreich.

Sky: Kein Public-Viewing der deutschen Spiele bei Handball-WM

Die deutschen Handballfans müssen im Viertelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Handball-Weltmeisterschaft am Mittwoch gegen Gastgeber Katar ohne Public Viewing auskommen: Der Pay-TV-Sender Sky lehnte entsprechende Anträge von Veranstaltern aus Kiel und Berlin ab. „Die Gaststätten mit Sky-Lizenz zahlen für ihre Abonnements einen monatlichen Beitrag. Im Sinne unserer gewerblichen Kunden und zur Wahrung ihrer Interessen unterstützt Sky daher grundsätzlich keine Public-Viewings“, sagte Dirk Grosse, Sprecher von Sky in Deutschland, der „Welt“. Nur bei einem Einzug ins Endspiel könnte sich die Lage ändern. Nach Informationen der „Welt“ wird bei Sky diskutiert, ob es rechtlich und organisatorisch möglich ist, Public-Viewing dann zu erlauben. Die TV-Rechte für die Handball-WM liegen zum ersten Mal in Deutschland komplett beim Bezahlfernsehen. +++ fuldainfo