Einbrecher nutzen Beginn der „Dunklen Jahreszeit“

Fulda. Ein Einbruch in den persönlichen Lebensraum – in Häuser oder Wohnungen – ist für die Betroffenen ein unerwarteter Schock. Der rein materielle Sachschaden oder die gestohlenen Gegenstände stehen dabei dem verloren gegangenen Sicherheitsgefühl gegenüber und wiegen – gerade im Hinblick auf die psychischen (Spät-)Folgen – oftmals deutlich schwerer. Die Polizei engagiert sich neben der Strafverfolgung besonders in der Prävention und der Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger, um Wohnungseinbrüche zu erschweren oder zu verhindern.

Auch das Polizeipräsidium Osthessen beteiligt sich an der landesweiten Kampagne der Hessischen Polizei und wird seinen Bürgerinnen und Bürgern, gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit, mit Rat und Tat zur Seite stehen. In Fulda findet die kriminalpolizeiliche Beratung zum Thema Einbruchschutz bereits am Samstag (25.10.) in der Stadtwache im Stadtschloss in der Schlossstraße statt. In der Zeit von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr erhalten sie Informationsmaterial und auf Wunsch eine persönliche Beratung. Bei Bedarf können auch Termine für eine häusliche Beratung vereinbart werden. Ein Schwerpunkt dieses Aktionstages ist auch die Möglichkeit, von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Einbau einbruchhemmender Produkte fördern zu lassen. Im Vogelsbergkreis finden sie den Infostand der Polizei am Samstag (25.10.) in der Zeit von 10.30 Uhr – 14.00 Uhr, in Lauterbach, im Hercules – Lebensmittelmarkt, in der Straße Am Wörth. Neben der Ausgabe von Informationsmaterial besteht auch die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit den sachkundigen Polizeibeamten. Viele Einbrüche bleiben dank eingebauter Sicherheitstechnik im Versuch stecken und / oder das richtige Verhalten aufmerksamer Nachbarn vertreibt potenzielle Täter. Oft kommen Einbrecher tagsüber, denn sie rechnen damit, dass niemand zu Hause ist. In der dunklen Jahreszeit, mit der Zeitumstellung auf die so genannte Winterzeit in der Nacht auf den 27. Oktober 2013 eine Stunde früher, also bereits gegen 17.00 Uhr, nutzen die Täter die Dämmerung und Dunkelheit für ihre illegalen Machenschaften gnadenlos aus. Neben den folgenden Tipps zur Verhütung von Einbrüchen, steht die kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Osthessen Rat suchenden Bürgerinnen und Bürgern unter Telefon 0661 /105-0 zur Seite.

Technische und persönliche Vorbeugungstipps

Wohnungen und Häuser ausreichend baulich/technisch sichern, typische Schwachstellen sind: Fenster, Balkon-/Terrassentüren, Nebeneingangstüren, Haus-/Wohnungstüren, Garagentüren, Kellerfenster/Gitterroste, Dachfenster, Lichtkuppeln, Glasbausteine – von innen ausschaltbare Außensteckdosen verwenden/installieren – schlecht einsehbare und/oder dunkle Grundstücke/Hausecken vermeiden oder entsprechend ausleuchten – von der zuständigen Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle eine „Schwachstellenanalyse“ erstellen lassen und entsprechend nachrüsten – vor dem Erwerb von kostenintensiven baulichen/technischen Sicherheitseinrichtungen den kostenlosen Rat der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen einholen. Dort gibt es auch Informationsmaterial über entsprechend eingestufte und von einem zertifizierten Prüfungsinstitut (z.B. VdS) angenommene Sicherungsprodukte – Fenster auch bei kurzer Abwesenheit nicht geöffnet/gekippt lassen, Balkon- und Terrassentüren schließen, Eingangstür immer abschließen – Türöffner im Mehrfamilienhaus nicht gedankenlos betätigen, auf den Verbleib von Besuchern achten – Wohnungs- und Haustürschlüssel nicht außerhalb verstecken, besser bei Verwandten oder Nachbarn hinterlegen – nach Verlust von Wohnungs- und Haustürschlüsseln den/die Schließzylinder auswechseln lassen – bei längerer Abwesenheit Wohnung/Haus bewohnt erscheinen lassen (z.B. Nachbar leert Briefkasten, schaltet zu unregelmäßigen Zeiten Licht an und aus, öffnet/schließt Rollläden) – Kletterhilfen oder Werkzeuge, die Täter für den Einbruch verwenden können, nicht ungesichert verwahren – Geld, Schmuck und andere nicht für den Alltagsgebrauch bestimmte Wertgegenstände in einem fest verankerten Wertbehältnis aufbewahren oder in ein Bankschließfach auslagern – in Hauskellern von Mehrfamilienhäusern keine wertvollen Gegenstände aufbewahren, Fahrräder auch dort sichern – Kellerzugangstüren in Mehrfamilienhäusern regelmäßig abschließen – Geräte-/Individualnummern von Wertgegenständen aufbewahren – Nachbarschaftshilfe praktizieren (z.B. Nachbarschaftstreffen organisieren, sich um ältere Nachbarn kümmern) – fremde/unbekannte Personen ansprechen, verdächtige Wahrnehmungen sofort über Notruf der Polizei melden, Kennzeichen verdächtiger Kraftfahrzeuge notieren – bei besonderen Veranstaltungen, z.B. Hochzeitsfeiern, Tanzveranstaltungen, Beisetzungen, dafür sorgen, dass Wohnungen/Wohnhäuser nicht unbewacht sind

Hinweise zur „Nachbarschaftshilfe“: Auf verdächtige Personen im Wohngebiet achten, Kfz-Kennzeichen notieren – Fremde ansprechen und nach dem Grund der Anwesenheit fragen – kein Risiko eingehen und rechtzeitig über Notruf die Polizei einschalten – Vereinbarungen mit den Nachbarn treffen und wechselseitig bei Abwesenheit auf Wohnungen/Häusern/Grundstücke achten, diese bewohnt erscheinen lassen – Nachbarn vor Abwesenheit über das Vorhandensein von Zeitschaltuhren für Licht, Elektrogeräte, usw. informieren – ältere und hilfsbedürftige Mitbewohner betreuen – auf Hilferufe reagieren und sofort die Polizei verständigen – Nachbarschaftstreffen zum Kennenlernen (Haus-, Straßenfeste) organisieren. +++ fuldainfo