Betreuungsquote der unter Dreijährigen in Hessen 2014 auf 29 Prozent ausgebaut

Wiesbaden. Die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren – bezogen auf alle Kinder gleichen Alters – erreichte im März 2014 in Hessen 28,8 Prozent; dies waren rund drei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, setzte sich damit der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort. Im März 2013 lag die Betreuungsquote bei 25,7 Prozent. Gegenstand der Erhebung des Hessischen Statistischen Landesamtes ist die Inanspruchnahme der Kindertagesbetreuung, das heißt, es werden nur die tatsächlich betreuten Kinder berücksichtigt.

Für die Berechnung der Betreuungsquoten wurden ersatzweise die Bevölkerungsdaten zum 31.12.2012 aus der Fortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987 verwendet. Die benötigten Bevölkerungsdaten zum 31.12.2013 aus der Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011 werden erst später vorliegen. Die Betreuungsquoten können sich dadurch noch verändern.

Die in Hessen insgesamt 45 200 belegten Betreuungsplätze für unter Dreijährige verteilten sich zu 83 Prozent auf die Tageseinrichtungen (37 700) und zu knapp 17 Prozent (7500) auf die öffentlich geförderte Tagespflege. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der belegten Plätze um zwölf Prozent bzw. 4930 Plätze. Der Ausbau erfolgte mit 4800 Plätzen hauptsächlich in Tageseinrichtungen. Die Zahl der Plätze bei der Tagespflege konnte um 130 erhöht werden.

Die Landkreise und kreisfreien Städte weisen unterschiedliche Betreuungsquoten auf. Die höchste Quote von 35,6 Prozent unter den Landkreisen und kreisfreien Städten wies die Stadt Frankfurt vor der Stadt Darmstadt (34,9 Prozent) und dem Main-Taunus-Kreis (33,1 Prozent) auf. Diese hohe Betreuungsquote wurde von den Sonderstatusstädten Marburg (40,8 Prozent) und Bad Homburg (38,2 Prozent) übertroffen. Die niedrigste Quote (20,0 Prozent) unter den Landkreisen und kreisfreien Städten war im Landkreis Groß-Gerau zu verzeichnen. Unter den Sonderstatusstädten wies Rüsselsheim mit 16,0 Prozent die niedrigste Quote auf. Anhand der Betreuungsquote lässt sich allerdings keine Aussage darüber treffen, inwieweit der tatsächliche Bedarf an Betreuungsplätzen vor Ort gedeckt ist.

Auch bei der Aufteilung der Plätze zwischen Tageseinrichtung und Tagespflege zeigen sich regional große Unterschiede. Während in Hessen im Durchschnitt knapp 17 Prozent der Plätze durch die Kindertagespflege gedeckt sind, deckt die Stadt Hanau ihre Plätze für unter Dreijährige relativ häufig durch Tagesmütter/-väter (knapp 34 Prozent); das heißt, nur 66 Prozent der belegten Plätze befanden sich in Tageseinrichtungen. In Marburg lag der Anteil an Tagespflege mit 33 Prozent ebenfalls sehr hoch, gefolgt vom Landkreis Bergstraße mit knapp 28 Prozent, der Stadt Offenbach am Main mit knapp 27 Prozent sowie von den kreisfreien Städten Darmstadt und Kassel mit jeweils 23 Prozent. Im Gegensatz dazu wurden die unter Dreijährigen im Landkreis Limburg-Weilburg nur zu knapp drei Prozent durch eine Tagespflegemutter oder einen -vater und zu 97 Prozent in einer Tageseinrichtung betreut. +++ fuldainfo